
Immer wieder – Yves Tanguy
Autor: | Yves Tanguy |
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Titel: | Immer wieder |
Titel (Englisch): | Immer wieder |
Originaler Standort: | Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid, Spanien |
Anno: | 1942 |
1942 malte Yves Tanguy „Immer und immer wieder“, ein Werk, das – wie der Titel andeutet – eine Wiederholung des Unvermeidlichen zu sein scheint, eine visuelle Metapher für die zyklische Zeit und das Wiederkehren von Formen. Von seinem Atelier in Connecticut aus und gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau Katherine Linn Sage erschuf der französische Meister des Biomorphismus auf dieser Leinwand eine gespenstische Landschaft, in der der Horizont zu verschwimmen scheint und organische Formen in einer ätherischen Atmosphäre schweben. Seine Bildwelt verzichtet auf direkte Bezüge zur Realität, deutet aber Ruinen einer unbekannten Zivilisation an, Überreste von etwas, das geschehen ist und erneut geschehen wird.
Das Spiel aus Schatten und die Verschmelzung der Formen erzeugen ein Gefühl von angehaltenem Bewegung, als wäre die Szene in einem sich unendlich wiederholenden Moment gefangen. Die Farbpalette, dominiert von kühlen Tönen und entsättigten Erdtönen, verstärkt die Vorstellung einer in der Zeit erstarrten Landschaft, in der Vergangenheit und Zukunft in einem Punkt zusammenlaufen. Im Gegensatz zu anderen Surrealisten, die explizitere Narrative darzustellen suchten, eliminiert Tanguy jede menschliche Spur und lässt die Materie selbst in ihrer symbolischen Sprache sprechen.